Freitag, 11. Juni 2010
Ich dachte schon, mir wird heute langweilig.
Viel ist heute auch nicht passiert. Aber das, was passiert ist, war mindestens so aufregend wie die Sache mit dem Spinnenmonster. Ich war schön gemütlich heute Mittag duschen, als ich gerade das Wasser aus machte und Fußgetrampel hörte. Das war so laut, dass es unmöglich von unten kommen konnte. Ich warf mir das Handtuch um und öffnete die Tür, gerade rechtzeitig um Simone in meinem Zimmer rumlaufen zu sehen. Simone hält hier den Haushalt in Schwung, macht Wäsche, putzt und saugt. Sie sagte irgendwas von Wasserproblem. Das Wasserproblem war aber in Wirklichkeit nur mein Duschwasser, das Lizzie während der Mittagspause beunruhigte. Alle vergaßen, dass Freitag ist und ich nicht in der Schule bin, also dachten sie, es gäbe ein Problem mit dem Wasser und schickten Simone, um das problem zu lösen. Ich war mir hundertpro sicher, dass ich abgeschlossen hatte, und der Gedanke, dass irgendwo im Haus ein weiterer Schlüssel existiert beruhigt mich auch nicht gerade. Es war auch das perfekte Timing, dass ich gerade aus dem Bad kam, als Simone hoch kam, wer weiß was sonst noch alles passiert wäre. Aber wenn man mal drüber nachdenkt: Normalerweise verlasse ich das Haus um 8 Uhr, um im Haupthaus zu frühstücken und fahre dann um 8:20 los zur Schule. Es hätte also seit 8:00 irgendwas mit dem Wasser sein müssen, vor 16:00 wäre ich nicht zurück gewesen. Und dann steckte ja auch noch mein Schlüssel von innen in der Tür, was unmöglich ist, wenn ich nicht da gewesen wäre. Das hätte doch auffallen müssen.
Und dann hat Simone auch noch meine Wäsche abgenommen und gefalten vor meine Tür gelegt. Einfach so im Stapel auf die dreckige Fußmatte. Hallo? Das war frisch gewaschen, da leg ich die Sachen doch nicht auf dem Fußboden, noch dazu auf eine offensichtlich dreckige Fußmatte. Außerdem gibt es keinen Grund, wieso Simone die Wäsche für mich abnehmen sollte. Ich bezahl sie nicht dafür, ich bezahl auch Sue nicht dafür, dass sie Simone für meine Wäsche bezahlt. Ich hab selber genug Freizeit, in der ich meine kleinen Aufgaben des Alltags bewältigen kann. Und dann liegt auch nix sauberes auf dem dreckigen Boden, weil ich dann selber mit meinen Sachen so umgehen kann, wie ich das wünsche. Das fand ich schon nicht so toll. Aber was soll man in diesem überhöflichen Land anderes sagen als "Thanks"?!

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