Donnerstag, 15. Juli 2010
Luca arrived.
Heute war der letzte Tag der Woche, sowie mein letztes Mal unterrichten sowie der letzte Tag einer unserer Aushilfslehrerin, die heute noch in Klasse 2 war.
Der Matheunterricht lief ganz gut, hatte viel viel vor in den 60 Minuten und hab nicht alles gemacht. War nicht zu schaffen.

Als ich zu Hause ankam traf ich Luca. Luca kommt für 2 Wochen aus Italien um Englisch zu lernen. Sein Englisch ist nicht sehr gut dafür, dass er es seit dem 1. Schuljahr lernt. Vorausgesetzt er lernt es wirklich seit dem 1. Schuljahr und das war kein Verständnisproblem. Ist nicht so einfach mit drei verschiedenen Schulsystemen im Gespräch (Italien, Deutschland, Wales). Luca ist aber sehr redefreudig, was ihm hoffentlich hilft. Erst wollte man ihn nicht ins Land lassen, weil er offenbar keine Informationen bei sich trug, wo er sich hier für die Zeit aufhalten wird und er noch minderjährig ist. Und dann hat man auch noch sein Gepäck verloren. Er ist in Amsterdam umgestiegen und mit zwei verschiedenen Airlines geflogen, also hat man keinen Schimmer, wo das Gepäck ist. Noch dazu trägt er Shorts und T-Shirt, weil es in Italien ja gerade warm ist, aber hier hat es den ganzen Nachmittag geregnet und ich friere in meinem Pulli. (Aber Luca meinte er fühlt die Kälte nicht so sehr. Gut für ihn.)

Ich hab Amy heute geholfen nen Outfit für morgen Abend auszusuchen. Sie geht in ne Minderjährigendisco und ich hab sie dazu gebracht ne Leggins anzuziehen und nicht in ihrem Mini Oberteil ohne Hose zu gehen, das knapp unter dem Hintern aufhört.

Mein Arm war heute wieder ein Stückchen besser. Ich benutz ihn fast schon wieder für alles, was ich vorher auch getan habe.

Morgen fahr ich wahrscheinlich nach Carmarthen.

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Mittwoch, 14. Juli 2010
Der Arm bessert sich ganz langsam.
Ben ist heute in der Schule gegen meinen rechten Arm gelaufen. Schlimmer war es aber die Tür aufzuhalten, ich mit meinem Lunch in der linken Hand, die Tür also in der rechten. War falschrum.
Es sind die kleinen Dinge des Alltags, die so schmerzen. Haare kämmen, anziehen, Zähne putzen, Käse abschneiden.

Heute Nachmittag hab ich Unterricht geplant und Amy (14 J.) dazu gebracht meine Mathearbeitsblätter auszufüllen. Dabei hab ich noch verbesserungswürdige Stellen entdeckt, aber war vorallem erstaunt darüber, dass ich ihr erst erklären musste, dass man gerade Zahlen durch 2 teilen kann und ungerade nicht. Außerdem wusste sie nicht, dass Halbieren ein anderer Ausdruck für 'durch 2 teilen' ist. Sie brauchte wirklich Hilfe bei dem Arbeitsblatt für die 2. Klasse. Rest beim Dividieren kannte sie nicht, hatte auch keine Idee, wie man ne Division rückwärts rechnet (multiplizieren). Also da sind meine Siebenjährigen ja weiter.

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Dienstag, 13. Juli 2010
Ich weiß gar nicht, wo ich die schlechten Nachrichten anfangen soll.
Heute ist Dienstag, der 13. Juli. In zwei Wochen bin ich zu Hause. Inzwischen freue ich mich auch darauf, denn ich bin heute in mein Übergangszimmer gezogen, was ca. 1,50m x 3,50m groß ist. Ich hab all mein Gepäck untergebracht, aber ich hab bisher immer noch nicht ausprobiert alle Klamotten in den Koffer zu stopfen. Ich hatte zu sehr Schmerzen im Arm.

Die Schmerzen im Arm kommen von meinem Fahrradunfall gestern. Ich radelte friedlich den Berg hoch, als mich ein silbernes Auto mit dem Außenspiegel am Lenker erwischte und mein Pedal streifte. Der Fahrer hat also nicht mal versucht auszuscheren und einen Bogen um mich zu machen. Ich fuhr relativ langsam (ging ja steil bergauf) und kippte daher „nur“ nach rechts und fiel auf meine Schulter, aber hielt den Kopf vom Asphalt fern. Alle Autos um mich herum hielten an, nur das Auto nicht, das mich erwischt hatte. Das war schon weg, als jemand hinterher rannte. Irgend ein Autofahrer hatte die schlechte Idee jemanden einen Rettungswagen holen zu lassen bevor er mein Befinden überhaupt gecheckt hatte. Ich konnte aufstehen und alles, hatte nur Schmerzen in der rechten Schulter. Ich hätte nicht unbedingt nen Rettungswagen gebraucht, aber da er gerufen war kam er auch raus. Ich wartete mit der Frau, die telefoniert hatte, und unmittelbar hinter dem Fahrerfluchtauto fuhr und der Rettungswagen kam auch schön mit Blaulicht an. Man drückte einmal kurz auf meinen Arm und stellte fest, dass vermutlich nur der Muskel gezerrt wäre und dass ich ja ein Schweineglück gehabt hätte. Ich war einfach nur froh, dass das nächste Auto nicht über mich drüber gerollt ist. Die Polizei wurde auch noch gerufen, da es sich schließlich um Fahrerflucht handelte, und kam auch schön mit Blaulicht und Martinshorn. Ich und die Zeugin gaben alles zu Protokoll, was wir zu Protokoll geben konnten, was nicht sehr viel war. Ich sah nur die Farbe und irgendjemand meinte wohl, es sei ein Clio gewesen, aber ich könnte das nicht bestätigen. Das Auto hat allerdings die Plastikabdeckung vom linken Außenspiegel verloren, was die Polizei als Beweisstück mitnahm. Nachdem man gecheckt hatte, dass ich okay bin, lies man mich mit dem Fahrrad nach Hause fahren, was nicht mehr besonders weit war. Die Kette war rausgesprungen, was ich aber schnell reparieren konnte, und das rechte Pedal hat einen Riss, aber ist noch vorhanden. Auf der Straße war ich dann nicht mehr so glücklich darüber mit dem Rad nach Hause zu fahren, und mir standen die Tränen in den Augen, als ich auf der Farm ankam, was vermutlich Überreste vom Schock waren. Ich traf Sue auf dem Hof, die mir sofort das Fahrrad abnahm, mich ins Haus schickte, Tee mit Zucker machte, mir Schokoladenkuchen gab und meinen Arm ruhig stellte sowie ein Kühlpaket dran festband. Es sah aus als wäre der Arm gebrochen. Kurz darauf rief Sue Ruth an, die als Hilfskraft in meiner Klasse arbeitet. Ruth hat die Info dann zu Mrs. Palmer und Ms Teague weiter getragen und ich erhielt später Anrufe von Ruth, Mrs. Palmer und Ms Teague. Alle rieten mir nicht in die Schule zu kommen, aber ich sah keinen Grund zu Hause zu bleiben, hatte ich doch nur einen kaputten Arm. Ich schlief eine Nacht darüber. Ich schlief noch in meinem alten, großen, schönen, ruhigen Zimmer, da Sue meinte ich könnte auch am nächsten Tag umziehen. Ich hatte noch ziemlich viele Klamotten rumliegen, die ich hätte einpacken müssen, was mit dem Arm nicht so super viel Spaß gemacht hätte.

Es machte auch keinen Spaß. Ich hab die Sachen natürlich heute gepackt, und nun habe ich einen ziemlich schmerzenden Arm, der sich zwar an die Bewegungen gewöhnt hat, aber nun dummerweise dauerhaft weh tut. Das neue Zimmer ist auch nicht so der Hammer. Die Badtür zwischen meinem und Amys Zimmer sollte man besser nicht schließen, die klemmt zu sehr, und die Dusche funktioniert auch nicht. Aber wer will auch schon da duschen gehen, wenn 3 Foster Children da rumlaufen und die Tür nicht zu geht. Meine Zimmertür kann ich auch nicht abschließen, was sehr scheiße ist, denn hier ist schon genug Zeugs abhanden gekommen. Sue bot mir an Wertsachen im Office einzuschließen, aber aus dem Office sind damals Lizzies kompletten Papiere verschwunden, ich weiß nicht was besser ist...

Ich war also heute in der Schule. Eigentlich wäre ich dran gewesen Mathe zu unterrichten, aber wegen dem Unfall hab ich das sein gelassen. Wäre eh nicht gegangen, da alle Kinder aus Klasse 2 heute in Klasse 3 gingen usw., einmal rundherum. Ich war also bei Mr Lloyd in der Klasse und half den Hilfskräften dort alle Arbeitsblätter der jetzigen Klasse 3 zu ordnen. Das war keine gute Arbeit für den rechten Arm. Immerhin hat man (Mrs. Palmer und Ms Teague) mir Pralinen gekauft, das fand ich sehr nett. Die brauch ich gerade auch.

Gestern war meine Klasse und die Klasse 1 ja noch auf dem großen Ausflug in einem Haus aus dem viktorianischen Zeitalter (Scolton Manor). Das war ganz nett, auch wenn ich bei dem Führer als Kind eingeschlafen wäre. Das war kaum interessant für Kinder gestaltet. Wir gingen noch ins Museum und die Kinder durften 2 Pounds im Shop ausgeben. Nach dem Lunch war Spielzeit.

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