Sonntag, 9. Mai 2010
Wochenende
Freitag war ich in der Schule. Das war alles ein bisschen tricky, weil am Nachmittag der Schulbus nicht zurück fuhr (Klasse 4 war mit dem Bus auf nem Ausflug und nicht bis 15:15 Uhr zurück). Ich hatte aber Glück und es regnete nicht. Leider kam erst um 8 Uhr der blaue Himmel zum Vorschein, so dass es für mich zu spät war den Bus abzubestellen. Ich fuhr also mit Fahrrad im Bus zur Schule und nachmittags mit dem Fahrrad zurück. Der Schultag war easy, obwohl Ms Teague nicht da war (die war mit Klasse 4 weg). Morgens waren die Kinder im School Assembly (Versammlung aller Schüler in der großen Halle und die Schulleiterin erzählt denen dann was und sie singen.) und somit ne halbe Ewigkeit weg. Wir haben kaum das Mathearbeitsblatt bis zur Pause geschafft. Die Kids haben also eigentlich nur Arbeitsblätter bearbeitet, denn nachmittags war golden time. Das ist Spielzeit. Für Freitag Nachmittag kann man sich also was zu Arbeiten mitnehmen, da die Kinder sich total gut alleine beschäftigen. Lauren, Ruth und ich haben also da gesessen und gearbeitet während die Kinder gespielt haben.
Wieder zu Hause hab ich ein paar Hostels für den half term break gebucht. Leider hat mir Salisbury meinen Plan durcheinander gebracht, weil die für meinen gewünschten Donnerstag keine Betten für Frauen mehr hatten. Ich hab statt Mittwoch und Donnerstag dann Dienstag und Mittwoch gebucht und wenn ich die Städte nur tausche, die ich Di/Mi/Do sehen wollte fahr ich etwas im Zickzack. Ich hab danach aufgehört zu buchen um mir erstmal über die Route klar zu werden. Zwei Nächte fehlen mir noch.

Samstag bin ich ganz brav früh aufgestanden und bin mit dem National Express Coach nach Swansea gefahren. Das war ganz lustig, am Freitag hab ich beim National Express angerufen und n Ticket aufs Handy bestellt. Ich hab dem Busfahrer also nur ne SMS gezeigt und er ließ mich einsteigen und fuhr mich bis nach Swansea. Swansea ist ne gesichtlose Stadt mit guten Shoppingmöglichkeiten. So gab es alle Läden, die mein Herz begehren und die ich auch in Deutschland besuchen würde. Natürlich hatten H&M etc. das gleiche Sortiment wie überall und ich verbrachte zwei (!!) Stunden im Primark. Hach. Ich hab mich immer gefragt, wie man den ganzen „Einkaufskorb“ voller Klamotten haben kann, aber als ich mir dann auch so nen Korb genommen hab und die Preise sah (ab 1 Pfund), konnte ich es sehr gut nachvollziehen. Leider darf man nur 6 Teile mit in die Umkleide nehmen, weshalb ich zwei Mal gehen musste. Am Ende hab ich mir aber doch nen Geldlimit gesetzt. Bei den Preisen wird man nur so zum Kauf verführt. Die Umkleide war übrigens grausam organisiert. Als ich das zweite Mal rein wollte stand da ne Schlange vor, aber drinnen waren Umkleiden frei. Die haben da irgendwie gar nicht drauf geachtet, sondern nur Kleidung gefaltet, die ihnen nur so auf den Tisch gelegt wurden. Dafür muss man die Kassenorganisation loben: Eine Schlange für alle Kassen. Das geht echt total schnell.


Swansea


Swansea Castle bzw. das, was davon noch übrig ist.

Ich checkte noch den Markt (mhhm, da gab es Pfannekuchen zu kaufen!) und alle anderen Läden, doch ich blieb bei meinen Primark Schnäppchen. Ich lief zum National Waterfront Museum um etwas über das frühere Leben in Wales zu erfahren und danach noch zur Strandpromenade, die fast leer war, weil es regnete.


Das National Waterfront Museum war für mich auch ein Museum der neuen Technologie. Das war echt unglaublich, was alles möglich ist! Mit einem Beamer wurde ein Bild auf einen Tisch projeziert, und man konnte dann mit der Hand auf den Tisch klicken und Sachen auswählen. Unglaublich. Da tippte man nur so in ein Beamerbild und das reagierte! Das Bild oben zeigt auch was lustiges: Beamerbild an der Wand, in das was auf dem Foto den Rahmen bildet hält man seine Hand und fuchtelt dann darin rum und bewegt somit die Maus auf dem Bildschirm. Voll krass.


Swansea Strand


Extra Mülleimer für Hunde Aa an der Swansea Promenade.

Zurück im City Center ging ich ins rieeeeeesige Tesco und kaufte Brötchen und ne Taschenlampe. Internetkabel haben die da nicht. Also suchte ich kurz nach Geschäftsschluss noch einen offenen Laden, der Internetkabel verkauft. In einem Handyladen eines Inders wurde ich fündig und kaufte 10m Kabel. Ich hab jetzt also im Haus an meinem Laptop Internet! :)
Ich war mit dem Bus um viertel vor 9 zurück in Pembroke, traf den Typen aus der Touristen Info bei seiner Pub Tour und wartete aufs Taxi Sue, das nicht kam. Wir hatten morgens abgesprochen, dass sie mich einsammelt, wenn sie ihre ganzen Foster Kinder in der Stadt einsammelt. Aber ich hab ne halbe Stunde gewartet und dann versucht anzurufen, aber es war besetzt. Also lief ich los, bevor es ganz dunkel wurde. Gut, dass ich ne Taschenlampe gekauft hatte, denn so signalisierte ich nicht nur den Autos, dass da n Fußgänger läuft, sondern konnte auch die dunkle Strecke und die Büsche ausleuchten, die gruselige Schatten warfen. Zum Glück war der Horizont noch etwas hellblau und ich lief diesmal die andere Straße, weil die mehr am Waldrand liegt und ich hoffte, dass da mehr Licht vom Horizont hin kommt. Bevor es ganz dunkel wurde hatte ich Hundleton erreicht. Sue hatte sich bloß um einiges verspätet und auf der Straße hatten wir uns verfehlt.


Feuerwehrauto mit Blaulicht in Swansea!

Sonntag hab ich schön ausgeschlafen. Sonntags gibts um viertel nach eins gemeinsames Essen. Um viertel vor drei hab ich mich aufs Fahrrad geschwungen und bin nach Freshwater West gefahren, weil heute wirklich schönes Fahrradfahr-Wetter ist. Wir erinnern uns: Freshwater West ist der Strand, an dem Robin Hood und Harry Potter gedreht wurden. Es ist wirklich herrlich. Schwimmen sollte man dort nicht, dafür ist es zu gefährlich, aber Surfer kommen an den Strand um die guten Wellen zu nutzen. Ich hab nen Spaziergang über den Sand gemacht und bin im Bogen zurück nach Hundleton gefahren. Waren über zwei Stunden, elf Meilen, also 17-18km! Jetzt bin ich auch dementsprechend fertig. ;o)


Freshwater West mit Häuschen zum Seaweed trocknen.


Freshwater West


Freshwater West. Etwas weiter liegen auch keine Steine mehr.


Blick nach Milford Haven auf dem Rückweg.


Zu dem Dorf gibts ne Story: Rhoscrowther gibts eigentlich gar nicht mehr. Als Chevron (die Raffinerie im Hintergrund) einst, als es noch nicht Chevron sondern Texico hieß, explodierte, bzw. ein Teil davon, bekamen die Bewohner des Ortes Rhoscrowther zu viel Angst (der Ort ist wirklich nah dran) und bekamen ne ganze Menge Geld gezahlt, damit sie woanders hinziehen. Nur 3 Häuser und die Kirche stehen noch, weil da alte Leute wohnen und die Kirche nicht abgerissen werden kann.

Sue hat mir gerade sogar mein Abendessen zur Treppe gebracht, auf der ich gerade sitze und mit meinem Laptop im Internet surfe. Und Daniel kam und hat mein Geschirr in die Küche geräumt.

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